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Am 29. Mai 1982 starb Romy Schneider ein Weltstar der unvergessen ist

Immer wieder neu erzählt wird die Geschichte der Rosemarie Magdalena Albach, die sich unter dem Namen Romy Schneider in die Herzen der Menschen gespielt hat. Bekannt geworden ist Romy Schneider durch die Verkörperung der Sissi, eine Rolle, die sie im Alter von 18 Jahren verkörperte und damit die die Welt bezauberte. Die süße Sissi wollte Romy Schneider nicht immer bleiben und startete in Frankreich eine neue Karriere.

Flickr: Romy Scheider Urheber Iberia Airlines
Im Januar 1977 wollte sie in vielen Augenblicken nicht mehr so angestarrt und fotografiert werden – sie wurde des Weltruhms müde. In einem Brief an einen Journalisten hat sich das so dargestellt, dass ihr Leben kein ‘Melodrama’ sei und sich auch nicht selbst beweinen will. Sie fühlte nicht für andere, aber auch für sich selbst, “unlebbar” und dass, obwohl sie sich selbst nicht ganz so ernst nahm, was sich allerdings auf ihre Person und nicht auf ihre Arbeit bezog. Nur fünf Jahre nach diesem Brief starb Romy Schneider am 29. Mai 1982 an Herzversagen. Am kommenden Dienstag jährt sich ihr Todestag zum 30. Mal – sie wurde nur 43 Jahre alt.
Um eine angemessene Würdigung von Romy Schneider und ihren Leistungen haben sich längst Fernsehen und Feuilletons bemüht. Sogar Spielfilme wurden über ihr Leben gedreht, in denen auch das schwierige Verhältnis zu den Deutschen aufgearbeitet wurde. Die Gründe waren damals gekränkter Stolz und eine enttäuschte Liebe, aber auch das kleinbürgerliche und anachronistische Bild der Frauen in der deutschen Nachkriegszeit. Die andere Seite ist die, dass Romy in der Welt der Stars noch sehr naiv war und sowohl eine mangelnde Cleverness als auch eine gewisse Geltungssucht besonders im Umgang mit der Öffentlichkeit an den Tag legte. Für die eigene Publicity musste Romy selbst sorgen. Damit kann versucht werden zu erklären, dass sie der Presse einerseits offen begegnete und sich andererseits von ihr verfolgt fühlte.
Die deutschen Zuschauer verziehen Romy nie, dass sie die Flucht vor kitschigen und rührseligen Filmen ergriffen hat. Deshalb wurden auch ihre großen Charakterrollen, die sie in den als Frauen zeigten, die gebrochene, selbstbewusst und sinnlich waren, von den Deutschen ignoriert. So spielte Romy eine Mörderin in dem 1974 ausgestrahlten Film “Trio Infernale”, eine Prostituierte in “Das Mädchen und der Kommissar”, ein Film, der 1970 in die Kinos kam und in dem 1974 erschienen Film “Nachtblende eine verderbte Schauspielerin.
Die Franzosen waren da ganz anders und nahmen Ende der 1950er Jahre freundlich auf. Der Umzug nach Paris und der Affäre mit Alain Delon folgten. Zwar sagte Romy Schneider später, dass die Pariser in ihr eine typische Österreicherin sahen, die in den Alpen jodelt und mit derben Bergschuhen in die Pariser Welt klettern wollte. Eine Million Mark wurde Romy für eine weiter Folge von Sissy – “Sissi IV” geboten, Romy lehnte ab. Reizvoller war für Romy das Nicht-Leichte – so schrieb es die Autodidaktin nieder, die mit ihrer fehlenden Ausbildung zeitlebens nicht fertig wurde und darunter litt. Sie wollte alles aus sich herausholen und war Auffassung, dass dies etwas war, was sie durchaus ein Leben lang beschäftigen wird.

Mit dem Film “Gruppenbild mit Dame” nach einem Roman von Heinrich Böll sollte 1977 ein deutsches Comeback gestartet werden. Dieses ging gründlich schief. Die Rolle der Leni Gruyten war ihr zwar auf dem Leib geschrieben, doch das Comeback wurde ein Fiasko. Die Rolle der Leni Gruyten war eine Figur im Roman von Böll, die als “verkanntes Genie der Sinnlichkeit” ausgelegt war und Romy schon deshalb am Herzen lag. Sie fuhr sogar nach Köln und mit dem Schriftsteller zu reden und ihn davon zu überzeugen, dass sie die richtige Besetzung für die Rolle war. Heinrich Böll sagte ihr, dass er müde und kaputt sei; worauf sie antwortet: ich auch.
Der Abschied vom Leben der Romy Schneider hatte zu diesem Zeitpunkt bereits begonnen. Im Jahre 1977 kam ihre Tochter Sarah 1977 zur Welt, das war der positive Aspekt. Der Selbstmord von Harry Meyen, ihrem ersten Ehemann und die Trennung von Daniel Biasini, ihrem zweiten Ehemann waren schon schlimm genug. Sie selbst musste sich einer schweren Nierenoperation unterziehen und 1981 kam der nächste Schicksalsschlag auf Romy zu – ihre Sohn David wurde beim Spiel von einem Eisenzaun aufgespießt. Romy verlor ihre Kraft zum Leben und starb an Herzversagen am 29. Mai 1982 im Hause von Laurent Pétain, einem Freund. Für Alain Delon, dem ehemaligen Verlobten von Romy, starb sie an gebrochenem Herzen. Der Ruhm der Romy Schneider ist nie verblasst, doch zwischenzeitlich vermehrt er sich.
Anlässlich ihres 30. Todestages werden im Fernsehen täglich eine ganze Reihe Filme mit Romy Schneider bei arte gezeigt, aber auch Dokumentationen über ihr Leben. Einschalten lohnt sich. Die Serie beginnt ab 27. Mai.
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